Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist in Deutschland die häufigste Ursache für Erblindung. Es handelt sich um eine sehr langsam fortschreitende Augenerkrankung, die als feuchte und trockene Makuladegeneration auftritt. Bei einer augenärztlichen Untersuchung sind Hinweise auf AMD leicht zu erkennen. Und bei rechtzeitiger Diagnose lässt sich die Sehkraft in aller Regel mit einer sogenannten IVOM-Spritztherapie erhalten und eventuell sogar bessern. Deshalb sind augenärztliche Früherkennungsuntersuchungen der Makula spätestens ab dem 60. Lebensjahr (bei familiärer Vorbelastung schon früher) sinnvoll.

Was ist die Makula?

Die Makula ist die Stelle des schärfsten Sehens der Netzhaut. Sie ist nur wenige Quadratmillimeter groß. Hier ist die Auflösung am größten. Auf der Makula entsteht der Teil des Bildes, den wir genau ansehen. Die gesunde Funktion der Makula hilft uns beispielsweise beim Lesen, beim Erkennen von Gesichtern oder auch beim Autofahren. Die umgebenden Teile der Netzhaut sind vor allem für die Orientierung wichtig.

Warnsymptome altersbedingter Makuladegeneration

Bei über 50jährigen Menschen ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) die häufigste Ursache für eine Erblindung. Die Symptome können schleichend oder sehr plötzlich auftreten. Typisch sind Verzerrungen und unscharfes oder auch nebeliges Sehen im Zentrum des Bildes. Häufige Beispiele: Die Uhr ist zwar zu sehen, aber die Uhrzeit kann nicht abgelesen werden. Oder beim Autofahren wird das Schild wahrgenommen, aber die Schrift ist nicht zu erkennen.

Diese Warnsymptome sollten Sie sofort zum Augenarzt führen, denn bei der feuchten Form der AMD besteht dringender Handlungsbedarf!

Formen: Feuchte und trockene AMD

  • Trockene AMD: Die trockene AMD schädigt die Zellen in der Makula. Dadurch wird dieser Teil der Netzhaut immer dünner und verliert zunehmend an Funktion. Das Gehirn erhält dann für diesen Teil des Bildes keine Informationen mehr. Dieser Funktionsverlust entwickelt sich in der Regel sehr langsam und bleibt daher über lange Zeit unbemerkt.
  • Feuchte AMD: Die feuchte Form der AMD bedroht das Sehen akut. Hier sammelt sich Wasser innerhalb der Netzhaut an. Die entstehende Schwellung verursacht z.B. Verzerrungen in der Bildmitte – ein häufiges Erstsymptom der feuchten AMD. Die Sehleistung kann sich dann rasch und massiv verschlechtern

Diagnostik: Makula-OCT und Fluoreszenzangiografie

Die frühzeitige Diagnosestellung ist für den weiteren Verlauf der AMD entscheidend. In der Augenarztpraxis Nordend setzen wir unter anderem die folgenden Untersuchungsverfahren an:

  • Bei der klassischen Untersuchung am Spaltlampen-Mikroskop, der sogenannten Spiegelung des Augenhintergrunds, werden in der Regel die ersten Hinweise auf eine Makuladegeneration sichtbar. Dies können z.B. Ablagerungen unter der Netzhaut („Drusen“) oder auch Verklumpungen des Pigments in der Makula sein. Diese Beurteilung ist auch bei enger Pupille möglich.
  • Um sicher zwischen der trockenen und der feuchten Form der AMD zu unterscheiden, kommt ein computerbasiertes Messverfahren zum Einsatz: Die Optische Kohärenztomographie (engl. Optical Coherence Tomography = OCT). Für das Makula-OCT wird die Netzhaut berührungsfrei mit einem speziellen Lichtstrahl abgetastet. Hierdurch entsteht ein sehr genaues Bild der Stelle des schärfsten Sehens, das auch die Beurteilung der tieferliegenden Schichten dieser so wichtigen Struktur zulässt.
  • Insbesondere bei feuchter AMD spielen die Blutgefäße der Netzhaut eine wichtige Rolle. Mit einer sogenannten Fluoreszenzangiografie lassen sich krankhafte Gefäße und Flüssigkeitsansammlungen in der Makula darstellen – und andere Ursachen der Makulaschädigung ausschließen. Bei der Fluoreszenzangiografie wird ein Farbstoff in eine Armvene gespritzt, der dann mit dem Blut das Auge erreicht. Mit einer speziellen Kamera nehmen wir dann die Blutversorgung der Netzhaut auf.

IVOM – die Spritztherapie

Wenn wir eine feuchte Makula-Degeneration diagnostizieren, beginnen wir schnellst möglich mit der Therapie . Wir bringen in einem minimal-invasiven Eingriff Medikamente ins Auge ein, um die Sehschärfe zu stabilisieren oder sogar zu bessern: die sogenannte IVOM (= intravitreale operative Medikamenteneingabe).

Früherkennung der AMD

Die Früherkennung der altersbedingten Makuladegeneration kann die Sehkraft retten. Daher empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte AMD-Vorsorgeuntersuchungen für alle ab dem 60. Lebensjahr. Wenn in der Familie bei engen Verwandten, beispielsweise Eltern oder Großeltern oder Geschwister, Fälle von AMD aufgetreten sind, sollte die augenärztliche Vorsorge deutlich früher einsetzen. Bei Sehverschlechterungen sollten Sie immer sofort zum Augenarzt gehen.

Sie haben Fragen zur altersbedingten Makuladegeneration?

Ob AMD, Grüner, Grauer Star oder andere Augenerkrankungen: Ärztinnen und Team der Augenarztpraxis Nordend sind gerne für Sie da. Kommen Sie einfach beim nächsten Praxisbesuch auf uns zu. Oder vereinbaren Sie einen Beratungs- oder Untersuchungstermin: 069 590609

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